Nach der Entscheidung, eine Weltreise mit einem Auto zu unternehmen, folgt die schwierige und sehr individuelle Suche nach dem richtigen Fahrzeug.
Unser wichtigstes Kriterium war extreme Geländegängigkeit, damit verbunden begrenztes Gewicht und Länge sowie große Bodenfreiheit und Wattiefe. Andererseits sollte der Wagen groß genug sein, um mehrere Jahre bequem zu zweit darin leben zu können. Neben einem persönlichen finanziellen Rahmen spielten die weltweite Verfügbarkeit von Ersatzteilen und Verbreitung von Reparaturwerkstätten eine Rolle. Der Lkw und der Motor sollten robust sein z.B. in Bezug auf verunreinigten Diesel oder große Reisehöhen in Gebirgen. Damit schieden neuere Modelle mit eingebauter Elektronik aus. Natürlich waren auch der technische und der Gesamtzustand des Fahrzeugs wichtig, eine vernünftige Reisegeschwindigkeit und akzeptabler Reisekomfort.

 Relativ schnell war das Votum für einen Mercedes Benz Unimog gefallen. Wir erstanden schließlich einen U1300L aus den UNO-
Beständen der Bundeswehr, Baujahr 1987, der wohl mehr gepflegt als gefahren worden war.
 
Die technische Aufrüstung des Fahrzeugs umfasste unter anderem eine Erhöhung der Motorleistung und den Einbau eines Splitge-triebes, womit wir 16 statt 8 Gänge zur Verfügung haben. Damit erreichen wir eine höhere Endgeschwindigkeit bzw. geringeren Kraftstoffverbrauch. Der Einbau eines Zusatztanks und weitere Kanisterhalterungen auf der Fahrerseite erforderten eine neue Auspuffanlage. Aktuell für den Unimog erhältlich waren luftgefederte Sitze mit integrierten Sitzgurten und auf die niedrige Kabinenhöhe abgestimmtem Federweg. Neue Stoßdämpfer und ein Satz Reifen, der sich sowohl für Straße als auch für Gelände eignet und mit extrem niedrigen Reifendruck gefahren werden kann, kamen dazu. Neben vielen Kleinigkeiten ließen wir uns einen Notsitz zum Klappen anfertigen, falls kurzfristig eine dritte Person mitfahren muss.

 Der Unimog wurde auf den Namen Arminius getauft, des urger-manischen Helden, dessen Name glücklicherweise bei keiner aktiven Militäroffensive der Vergangenheit missbraucht worden war. Auf einer Weltreise möchte man Fettnäpfchen soweit wie möglich aus dem Wege gehen.
 Wir ließen das Fahrerhaus innen und außen sowie das Chassis neu lackieren. Arminius bekam einen Dachgepäckträger, Zusatzbeleuchtung, Schall- und Vibrationsdämmung für Motorraum und Fahrerhaus, eine Radioanlage.
 
Die Leerkabine ließen wir von einem erfahrenen Kabinenbauer aus GfK anfertigen, Fenster, Tür, Außenklappen und Badezimmerwände einbauen und einen Reserveradhalter anfertigen. Das schwere Ersatzrad wollen wir nicht auf dem Kabinendach lagern. Sowohl Isolierung als auch GfK-Wände sind verstärkt, um Robustheit wie Fahrten in kältere Gefilde Rechnung zu tragen.
  Zu Hause angekommen, bekam auch die Kabine eine neue Außenlackierung.

Weiter geht es mit dem Innenausbau von Arminius.